Also beginnen  wir unsere Geschichte bei Johann Friedrich Wilhelm Wergin, der im September 1791 noch in Warnow geboren ist,  jedoch Zeit seines Lebens nördlich von Neukloster gelebt und wahrscheinlich in Züsow gearbeitet hat. Er war ein Landscheider und heiratet Anfang Mai 1819 die Pastorentochter Catharina Friederike Elisabeth Riedel und beide bekommen Ende November des gleichen Jahres bereits Ihren ersten Sohn (ein Schelm wer böses dabei denkt); er am 30.11. auf den Namen Carl Wilhelm August Wergin getauft wird.
 
 
. Der alte Landweg von Züsow ist steinig, führt zweimal bergan und durchquert ein kleines Wäldchen bevor man nach Bärbelin kommt, das mit seiner kleinen Kirche bereits von Weitem zu sehen ist. Die Kirche ist sehr alt: Im 14. Jahrhundert gebaut, mit fünfseitigem Ostschluß und einem rechteckigem Feldsteinturm, der 1872/73 auf den Grundmauern des alten Wehrturms erneuert wurde.
Diesen Weg mus unserer Johann Friedrich Wilhelm des öfteren gegangen sein, denn sein Sohn wird einst nach Moitin ziehen und er selbst verbingt seinen Ruhestand  in Passee.
. Doch bevor sein Sohn, Carl Wilhelm August Wergin, auch als Schneider nach Moitin zieht, heiratet er die Tochter eines einheimischen Rademachers. Und wie der Zufall es will, finde ich in den Kirchenfenstern zu Bärbelin ein altes, aus dem 16. Jahrhundert stammendes, Glasbild mit der Ansicht eines Rademachers. Wahrscheinlich hat sein Schwiegervater, der Rademacher Johannes Tams, von Carl Wilhelm August erwartet, dass er zuvor seinen Meister in der Schneiderkunst macht, bevor er im November 1848 in Kirch Mulsow 29jährig Friederike, Maria, Dorothea heiraten darf. 
. Von Bärbelin aus kommend fährt man erneut auf einem alten Landweg nördlich bergan; vorbei an großen Feldern, die im Juni farbig bekleckst sind mit rotem Mohn, blauen Kornblumen, weißen Kamillepflanzen und im Hintergrund dunkle Wälder ahnend. An einer Wegbiegung stößt man auf die Reste eines alten Hühnengrabes. Solche Steine dienten seit Alters her als Orientierung. Wir entdeckten verwitterte Hinweise auf die Landwege nach Kirch Mulsow bzw.  Passee. Wie oft mögen unsere Vorfahren an diesem Ort wohl vorbei gekommen sein, - Rast machend und vielleicht auch nachdenklich?
. Nach ca. vier Km kommt man nach Wakendorf; einem Ort, den  wir vorerst rechts liegen lassen, um auf einem  mit Katzenköpfen geflasterten Landweg hinauf nach Kirch Mulsow zu fahren.  Dieser Weg zwischen Wakendorf und Kirch Mulsow  ist wohl bald zugewachsen, denke ich so vor mich hin, als mein Rad mit seiner schmalen Bereifung auf den runden abgefahrenen Steinen hin und und her rutscht. Heute braucht man solche alten Landwege kaum noch - fürs Auto ungeeignet. Aber unsere Ahnen werden schon froh gewesen sein,  denn auf solchen Wegen konnte man wenigsten nicht versacken, wenn es in Mecklenburg dauernd Schiet regnet.

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