De Wihnachtsprädigt vom 24. Dezember 2012                                                                      De Aploop der Christvespter
 
 

Leev Gemeen, Leev Tauhürers,

Se harn en Stiern vör sik op de Bank; dor wo anners das Gesangbook liggt, dor bakst nu en Stiern för Se. Disse Stierns hemm´n poor Lüt ut den Gemeen veer Woch tauvoer pütchert und de künn´n Se hüt nah de Kirch mit nach Hus nähm´n.
Stierns sünd ümmer en Teiken von Wihnachten. In´n oll Billers von Wihnachten odder up de veelen hüpsch´ Koort, de em in disse Tied all tauschickt  warn, ist tomeist en Stiern to seihn. Hei lücht pielgrah över´n Stall odder över de Krueff. Un up´n Wihnachtsmarkt un ok in de Finsters von veele Mischen lücht tau disse Tied överall en Stiern. Mannig en blinkert ok noch dorbi.
De Gemeen will Se nu noch en Stiern mitgäben und Se künn´n sik dissen ok an´n Tannboom to Hus bammeln. Awer, wi hemm´n uns liekers wat dorbei dacht:

De Geschicht von de Wihnachtsstiern harn wir grad in uns Hirrersspeil hürt. De dree Königs, odder wie se ok in anner Bibeloeverdragungen heten, der dree stiernkunnig Manns, de harn sich leiten laten von de grot Stiern, de pielgrah över Bethlenhems Stall stein´ het in dem Jesus burn ist. De Stiernskiker oder ok Gelehrte genannt, harn ne fest Vörstellung dorvon, wo se henn´ gahn möten: tau de nigebuurn König. Liekdörch wies de Stiern se vons Morgenlann ut bis up den Stall tau. So as en Wiespahl güng de Stiern vörnan un düdet up Jesus. Ick weit nich, wie lang de Stiernskiker up diss Ereignis harn luern mösst, awer se harn funn´n wo nach se söcht hemm´n und weten anno dor taumal dat Himmelsteiken tau düden.
Un as se den Stall mit den Jeususkind funn´n harn, warn se still, toglig glücklich un en grot Vergnögen wier bi all´n. – So vertellt dat de Matthäus, de uns disse Geschicht upschräben het. Un so kenn´ wi all de Geschicht, dorum möt ick se hüt Aobend ok nienich vörleisen.

Von wat laten wie uns denn hüt leiten - wat iss´ uns ein Teiken, dat wie düden künn´? Över disse Fraag´möt wie hüt Aobend, noch beten nachdenken.
Mag´s mögelich sien, dat hüt manch Mischen neumodsch wedder an de Stierns glöwen un övertäugt sünd, dat de Stiern ehrn Läwensweg bestümm´n. Awer wenn ick wat in Radio von´ne Stiernsteiken tau hürn krieg, möt ick ümmer schmunzeln, denn tomeist is´t överein ümmer das sülwst wat se dor Dag för Dag vertellen.

Wenn de technisch Teiker en Plan up Papeer malen möt, dann makt heit sick toierst en lütten Punkt baben up sien blaake Papier und richt all seine Streken up dissen Punkt ut: Dat is de „Fluchtpunkt“ segt de Ingeneur wenn hei up´n Plan kiekt.
Harn wie ok son Fluchtpunkt odder sonn Leitstiern uns ton Teiken?

Von Jesus harn wie Bescheid, woneem hei sik orientiert het. (De Predigttext för den hütigen Aobend)  As Jusus mal wedder in Krach leeg mit den Oversten in´n Tempel, rep hei bi sin Predigt lud:
"Mi kennen ji un weiten ok, wo ick herkamen dau? Man ut minen eigen´ Willen bün ich nicht kamen, oewerst ein hett mi schickt, un dei ist wohrhaftig. Un den kennen ji nich. Ick kenn em, denn von em bünn ick, un hei hett mi schickt." Joh.
Glöwt mi, - wat hett dat wedder Arger gäben, as Jesus dis seggt hett: hei kümmt von Gott!  Von doran wiern sick de Oeversten einig: Jesus möt mit Gewalt wechrümen warden.
Awer hei seggt die Wohrheit: Jesus hett woll wusst wonem hei kamen iss un wat hei will. Man kann dat ok anners seggen: Hei wier orientiert un har en Wiespahl för sin Läben: Es is´s Gott de Wohrhaftige, den Jesus sien Vadder nennt. Up den bezieht sick Jesus.

Wat is nun unser Leitstiern, up wat richten wi unser Läben ut? - Ok up Gott?

Wihnachten, min leiw Tauhürers, is ne gaud Gelägenheit, sick tau besinnen, wat uns Läben utmacht und up wat wi uns utrichten. Wi hemm´n betten mehr Tied un mannigmal sünd ok de leeven Minschen üm uns herum un wi maken, ut uns sülwst sünd wi nicht.
Wi kenn´n uns Vadder un Modder un weten ok genau wo wi einst buurn und woneem wir kamen sünd. Un Manchen von uns denkt, hei kann nienich anners, as dat in sien Familie vörsein is´. Awer stimmt dat?
Wi künn´n uns ok anners entwickeln und möten nienich so war´n, woans uns Öllern odder uns Grotvadder/-modder wäst sünd.
Wi künn´n uns jedertied nie utrichten un en nie Wiespahl för uns Läben annähm´n. Keinein ist dor tau verdammt, för ümmer so to sein, as andere Lüt dat von uns glöwen, dat wi sünd. Wie künn´n uns Läben nie utrichten - daran glöw ick gewiss.

Oddeer denkens nur an de Minschen, de sick in ehr Läben verlopen harn. De up was bugt hemmn´, wat nicht in Erfüllung ging und nu sitten se vör en Humpen Scharben. Es giwt veele Minschen, de de Orientierung uphanden kamen is´ und de en Wispahl för ehr Läben söken. Ok dis giwt tau Wihnacht – Mischen, de tau Rauh kamen sünd und nu süst marken, dat se sik in dis Johr wull verlopen harn und nich mihr wieder weten. Ich will dis Mischen seggen, - „ok für Se wiest de Stiern up Jesus un up Gott hin – bi Gott künn Jederein von vörn beginn´n.

De Stiern - de Wihnachstier tomeist -  de erinnern mi ümmer doran, dat nienich allns so blieben möt, as dat hüt wull iss.

Wenn Se naahst de Kirch verlaten, dann nähmt den lütt Stiern von´n de Bank mit un bammel em an Tanneboom to Hus in de Gewissheit, Gott kann dien Läben nie utrichten.
Un wenn´s dran denken mögen, dann bring´ns  Se en annern Stiern in nächsten Johr wedder mit tau Kirch un bammelt em vör den Wihnachtsottsdeinst an uns Tannebomm as ein lütt Teiken, dat Gott Se nie utricht het.
 

Amen
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Aploop
De Gottsdeinst to Wihnacht 2012 am 24. Dezember
in Kirch Stück, 14:30

Eröffnungsstück Posauners, Begrötung

Diakon:     In´n Naam von Gott, den Vadder, den Soehn un den Heiligen Geist.
                Spruch von disse Wihnachtsdag:

 „Un dat Wurt hett Mischengestalt annahmen und hett midden mang uns Woehnung nahmen, un wi hebben sin Herrlichkeit seihn." (Johannes 1, 14)


1. Lied:   "Nun kammt all tosamen un lat´t uns ...  (Herbei, o ihr Gläubigen) 1 bis 4

1. Nu kaamt all tausamen un lat't uns fröhlich singen, /
o kaamt doch un gaht mit uns nah Bethlehem! /
Kiekt an dat Kind, dat dor för uns is buren! /
II: O kaamt, lat't uns anbäden, :II/ o kaamt, lat't uns anbäden den König!

2. Du Herr, du büst König von all de välen Engels /
un liggst in de Krüff hier in disse Welt. /
Du büst in Wohrheit Gott tau alle Tieden. /
II: O kaamt, lat't uns anbäden, :II/ o kaamt, lat't uns anbäden den König!

3. Kaamt, laawt ern, ji Engels, o singt un laawt den Herren, /
o freugt juch un jubelt, ji Seligen! /
Ihr wäs den Herrn up lerd so as in' n Himmel! /
II : O kaamt, lat't uns anbäden, :II/ o kaamt, lat't uns anbäden den König!
4. O Herr, as uns' Brauder büst du för uns all buren, /
Herr Jesus, wi sing'n di nu Loff un Dank, /
di, du lebennig Wuurt von'n ew'gen Vadder! /
II: O kaamt, lat't uns anbäden, :II/ o kaamt, lat't uns anbäden den König!
 

Diakon:  De Herr sei mitjug all!

Gemeen: Un ok mit dien' Geist!

C. Wergin: Lat' uns tosamm´ bäden:

Herr, uns Gott,
kumm´ tau uns tau Dien Wihnacht,
lat uns baff vör de Kruef stahn,
un help uns, dit Wunner tau verstahn:
Gott is´ en von uns wurn,
damit de Minschen tau Freden kamen.
Help uns, dat wi glick as de Hirrers
Di finnen´n
un der Wohrheit weiter vertelln.
Dat bitten wi di,
der du mit den Soehn und dem hillig Geist,
lebst und regerst
von ewig Tiet tau ewig Tiet.


Gemeen: Amen.
 

Lithurg:  De Wihnachtsgeschicht steit in Lukas 2 und ward vörläst:
                    (Mit anschließender Liedansage)
 

2. Lied: "Mit Iernst, je Minschenkinner, maakt .."(Von Gott will ich nicht lassen)1-4

I. Mit lernst, ji Minschenkinner, maakt 't Hart in jug nu t'recht. /
De Heiland för uns Sünner, de is al up den Weg. /
Hei is de starke Held! / Hei kümmt un will uns gäben /
von baben Licht un Läben. / Gott schickt em in de Welt.

2. Nu maakt torecht de Straten - een hogen Gast kümmt an. /
Nu moet ji allens laten, wat hei nich lieden kann. /
Bringt allens schön in'n Stat; / riet ut, wat stolt un frech is; /
füllt up, wat deip un slicht is, / wat krumm is, dat rnaakt grad!

3. Vör Gott ganz lütt un ihrlich, dat bringt ierst wohre Ihr. /
De Stolt, de is gefierlich, de fat't uns ümmer mihr. /
Een Minsch, de richtig is / un blifft up Gott sien Wegen, /
den gifft hei ok sien Sägen, / tau den kümmt Jesus Christ.

4. O Herr, help du mi Armen in disse heilig Tiet! /
Dien Leif un dien Erbarmen mak sülfst dat Hart mi wiet. /
Kumm in mien Hart nu rin! / lk will di giern begräuten, /
will sitten tau dien Fäuten, / di ewig dankbor sin.
 
 

De Hirrers kamen von hinnen nach vörn

Dat Wihnachtsspäl von Carl Orff  17 Aufzüge
 
 

3. Lied:  "Kumm, Ihrenkönig, in mien Hart ..." (Lobt Gott, ihr Christen alle) 1 - 2

1. Kumm, Ihrenkönig, in mien Hart, I kumm, lat mi nich allein! I Help, dat mien Hart dien eegen ward I un lat dien Licht mi seih'n!
2. Kumm, Jesus, kumm, du büst mien Best',1 kumm, fat mi an dei Hänn' ! I Kumm, Jesus, kumm, giff mi tauletzt I een glücklich, selig Enn !
 

Diakon: Predigt

Liedansage - Prediger

4. Lied: "För uns ist wedder de Tiet ..." (Es ist für uns eine Zeit angekommen) 1 - 4

1. För uns is wedder de Tiet rannerkamen, mit de uns Gott riek beschenken will:    :/:
Jesus, de ut Nazareth, den´ för uns, den´ för uns Gott tau´m Brauder gäben hett.

2. Tau em de Minschen sünd kamen, för jeden harr hei ´n Läbenswuurt.   :/:
Süll dat hüt woll anners sien, wenn wi uns, wenn wi uns em tauwenn´ as ´ne Blaum de Sünn?

3. O Gott, wi danken di deip ut´n Harten för all dien Leiw un Fründlichkeit.   :/:
Sägen uns dat Wihnachtsfest, dat du uns, dat du uns mit Christ Jesus gäben hest.

4. Doch väle Minschen, de koen´n sick nich freugen, tau deip drückt ehr sei ehr Läbenslast.   :/:
Ok för ehr du Sägen hest; wies ehr dat, wies ehr dat - du kannst dat –  dörch Jesus Christ.                                                                             (oeverdragen von Chr. Voß)
 

Liturg: Wat bekannt tau maken is

Fürbittengebet
 

Vaterunser:

Uns Vadder in'n Himmel, dien Nam sall heilig blieben. Dien Riek lat kamen.
Dien Will'n lat warden in'n Himmel un up dei Ierd. Giff uns Dag för Dag uns Brot.
Un vergiff uns uns' Schuld, so as wi vergäben, dei an uns schüllig sünd.
Un lat uns nich versöcht warden.
Maak du uns fri von dat Böse.
Denn dien is dat Riek un de Macht un de Herrlichkeit för alle Ewigkeit.
Amen.
 
 

5. Lied: Von´n  Himmel hoch, dor is de Uurt. ..."  (Vom Himmel hoch, da ...) 1 bis 7

I. Von'n Himmel hoch, dor is de Uurt, /
bring ik jug 'n gaudes, nieges Wuurt. /
Von gaude Wür bring ik so väl, /
wo ik von sing'n un seggen will.

2. Von eene Jungfru is hüt buum /
een Kind, dat ji nich wiern verluurn, /
een Kind, so lütt un ok so fien, /
dat sall jug Freud un Freden sin.

3. Dat is de Herr Christ, unse Gott. /
Dei will jug helpen ut all Not. /
Hei will jug Heiland sülben sin, /
jug maken frie von Sünd un Pien.

4. Hei bringt jug all dei Seligkeit, /
so as 't in Gott's Wuurt schräben steiht. /
Gott will, dat ji mit uns taugliek /
sallt läben in sien Himmelsriek.

5. So markt jug nu dat Teiken recht: /
Dei Krüff un Winneln, arm un slicht, /
dorin dat leewe Kind nu liggt, /
dat lerd un Himmel höllt un dreggt.

6. O kumm, mien leewe Jesus Christ, /
dei du uns Herr un Heiland büst. /
Dei Dör steiht apen, kumm nu rin /
un mak mien Hart ganz rein von Sünn' !

7. Loff, Ihr wäs Gott, in'n höchsten Thron, /
dei uns schenkt sienen een'gen Soehn./
Dor freugt sik tau dei Engelschor /
un singt uns dat tau't niege Johr.

Diakon:  Gaht nu hen in'n Freden von den Herrn!

Gemeen:  Gott wäs hüt un alle Tieden Dank!

Diakon: Gott sien Hand, de oewer uns is, die mügg ok oewer uns
                  blieben, dissen Dag un all die Daag, von ewig Tiet tau ewig
                  Tiet. Gott bewohr di Lief und Läben.  Gah nu hen in Freden.
Gemeen:  Amen.
 
 

Ausgangsstück der Posauners